Zwingendorf ist eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Großharras und liegt im nördlichen Weinviertel in
Niederösterreich im Pulkautal etwa auf halbem Weg zwischen Laa an der Thaya und
Haugsdorf.
Am nördlichen Ortsrand beim Dorfteich befinden sich auf circa
29 Hektar höchst bemerkenswerte Salzbiotope. Ca. 5,5 Hektar davon wurden 1979
unter Naturschutz gestellt. Es handelt sich um Salzböden (Solontschake) mit
stark erhöhten Natriumsulfat- und Magnesiumsulfat-Anteilen, ein für die meisten
Pflanzen und Tiere lebensfeindlicher Umstand, der zu einer spezifischen und in
Österreich sehr seltenen Fauna und Flora geführt hat
Die Gegend um Zwingendorf gehört mit rund 400–500 mm
Niederschlägen pro Jahr zu den trockensten Gebieten Österreichs. Ursprünglich
waren große Teile des Pulkautales bis hinein nach Tschechien von Salzböden
bedeckt, durch Trockenlegungen wurden diese jedoch weitgehend zerstört.
Bronzezeitliche Funde in Zwingendorf belegen, dass der Ort
bereits in der Urgeschichte besiedelt war.
Der Ort Zwingendorf wurde 1207 das erste Mal urkundlich
erwähnt, dürfte aber bereits um das Jahr 1000 entstanden sein.
Ursprünglich war die Siedlung in zwei Ortsteile, Groß- und
Kleinzwingendorf durch den Mailbergbach getrennt und hatte in jedem Ortsteil
eine Kirche. 1539 wurde die Großzwingendorfer Kirche abgerissen.
Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten die Schweden 1645 die
Siedlung und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts dezimierten Pestwellen
die Bevölkerung (etwa 1681 und 1713). Am östlichen Ortsausgang erinnert das
Weiße Kreuz an die Pest.
1873 erfolgte durch den Bau der Pulkautalbahn der Anschluss
ans Eisenbahnnetz.
Im Zuge der kommunalen Verwaltungsstrukturanpassungen der
späten 60er und frühen 70er Jahre erfolgte mit 1. Januar 1971 die
Zusammenlegung mit dem fünf Kilometer südlich liegenden Ort Großharras.
Fläche: 20,94 km²
Seehöhe: 186 m
Stand 01.07.2019
Einwohnerzahl: 476 Hauptwohnsitze und 136 Nebenwohnsitze
Haushalte: 349
Bildungseinrichtungen: Kindergarten, Tagesbetreuungseinrichtung
Besonderheiten: Glaubersalzsteppe
Quelle: Wikipedia